Durchführung der Studie
ReGES konzentriert sich auf zwei zentrale Etappen im Bildungsverlauf. Dies ist zum einen die frühkindliche Bildung, welche besonders bedeutsam für den Erwerb von Deutschkenntnissen und den Beginn der Bildungskarriere ist. Zum anderen gilt die Aufmerksamkeit dem für die mittel- und langfristige Integration in den Arbeitsmarkt zentralen Übergang von der Sekundarstufe I in das Ausbildungssystem. Beide Etappen sind durch eine entsprechende Alterskohorte – Refugee Cohort (RC1 und RC2) – mit jeweils ca. 2.400 Personen aus unterschiedlichen Herkunftsländern repräsentiert. Zusätzlich zu den Zielpersonen richteten sich die Befragungen auch an relevante Kontextpersonen wie Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, weitere Fachkräfte und Ehrenamtliche.
Die Datenerhebung erfolgte in fünf Bundesländern, die sich systematisch im Hinblick auf Faktoren unterscheiden, die für die Integration von Geflüchteten als wichtig erachtetet werden: Bayern, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen (in der nebenstehenden Grafik rot umrandet). Eine wichtige Grundlage für die Auswahl bildete die Anzahl der Geflüchteten, die gemäß Verteilungsschlüssel in den einzelnen Bundesländern aufgenommen werden. Daneben wurden auch Merkmale wie die Arbeitslosenquote, Chancen auf dem Ausbildungsmarkt und Traditionen im Bereich der frühkindlichen Betreuung sowie soziale Strukturen wie die Einwohnerdichte und der Migrantenanteil in der Bevölkerung berücksichtigt.
In einem ersten Schritt wurden die Erhebungen in acht verschiedenen Sprachen realisiert, um eine möglichst breite Ausgangsmessung zu ermöglichen. Erst im späteren Verlauf der Studie erfolgte eine Einschränkung auf drei Sprachen. Aufgrund der hohen Mobilität der Zielgruppen sowie der gerade zu Beginn zu erwartenden Veränderungen kam eine engmaschige Befragung im halbjährigen Rhythmus zum Einsatz. Dabei wurden verschiedene Erhebungsmodi genutzt: Während die Jugendlichen und Eltern vor allem persönlich im Face-to-Face interviewt wurden, beteiligten sich die weiteren Kontextpersonen mittels papierbasierter Fragebögen an der Studie. Zusätzlich wurden die Kinder und Jugendlichen zu ihren Sprachkompetenzen und allgemeinen kognitiven Fähigkeiten getestet.